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Die Hygiene Hypothese - Diabetes Typ 1


1. Zeitungsmeldungen

Am 08.11.2013 gab es auf welt.de einen Artikel zu Diabetes Typ 1:

Schon die Jüngsten sind betroffen: Die Zahl der Kinder, die in Deutschland an Diabetes 1 erkranken, steigt rasant. Fettsucht und Süßigkeiten werden als Ursache ausgeschlossen.

(Sbaine Dobel, "Rätselhafter Anstieg von Diabetes bei Kindern" welt.de, 08.11.2013)

Dieser Artikel hatte mich in mehrfacher Hinsicht überrascht. Zum einen gibt es diesen Anstieg bei Diabetes 1 seit den 70-er Jahren - mal ist er in dem einen westlichen Land stärker, mal in dem anderen - und zum zweiten ist er auch keineswegs so rätselhaft, sondern passt genau zu dem Anstieg aller anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen bei Kindern.

Eine Stellungnahme zu dem Artikel:

Man kann Diabetes nicht isoliert betrachten. Wie Diabetes steigen auch andere Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose und Morbus Crohn an.
Und zwar alle etwa in demselben Tempo. Und wenn wir den Bogen noch weiter spannen, haben wir die Allergien und Krebs in der Kindheit, die genauso und ebenfalls im gleichen Tempo ansteigen. Wenn jetzt ein Diabetes-Forscher seine Ursache findet, ist das zwar schön, aber wenig gewonnen.
Alle diese ansteigenden chronischen Erkrankungen sind miteinander verknüpft. Sie sind alle chronisch entzündlich und werden über das Immunsystem gesteuert.
Und neben der unvermeidlichen Vererbung, die immer zieht, aber als Erklärung nicht ausreicht, ist es die Hygiene Hypothese, die eine Erklärung liefert. Zuviel Hygiene und zu wenig Infekte in der Kindheit sorgen dafür, dass das Immunsystem sich nicht ausreichend entwickelt.
In jedem der angesprochenen Bereiche: Allergien, Autoimmunerkrankungen und Krebs in der Kindheit ist die Hygiene Hypothese durch epidemiologische Studien gut überprüft. Auch für Diabetes 1 gibt es dazu entsprechende Studien.
Mir ist es ein Rätsel wie man sagen kann, dass dieser Anstieg rätselhaft oder neu ist oder wieso der Chefarzt und Vorsitzende der Diabetes Hilfe davon noch nie etwas gehört hat. Vielleicht ist es nicht opportun, da es auch gegen die Heilige Kuh der Medizin geht, die Impfungen oder vielleicht will man lieber ein Wundermedikament, dass am besten gleich alles auf einmal regelt: Allergien, Krebs, Autoimmunerkrankungen. Aber wie soll das funktionieren, wenn das Immunsystem kaputt ist?


2. Studien

Im folgenden zitiere ich aus drei Studien zu Diabetes 1.

(1) Nordirland 1996

Eine mögliche Erklärung für die Unterschiede im beobachteten Auftreten von Diabetes 1 ist der schützende Einfluss von Kontakten zu Infektionen in der der frühen Kindheit. Wobei ein Kontakt zu einer Infektion nicht automatisch selber eine Infektion bedeutet. Gerade im Säuglingsalter, durch den Nestschutz der Mutter, handelt es sich um subklinische Verläufe, also um Verläufe ohne Symptome.

Im Original: A possible explanation for the differences in incidence rate observed in this study is that exposure to infections very early in childhood is a protective factor.

(Patterson CC, „Epidemiology of childhood IDDM in Northern Ireland 1989-1994: low incidence in areas with highest population density…”, 1996)

(2) Nordirland, 2006

In Nordirland haben Gegenden, die abgeschieden sind, höhere Diabetes Typ I Raten. Ursache könnte ein reduzierter oder verspäteter Kontakt zu Infektionen, besonders in der frühen Kindheit, sein.

Im Original: In Northern Ireland, there is evidence that remote areas experience higher rates of type 1 diabetes mellitus. This could reflect a reduced or delayed exposure to infections, particularly early in life, in these areas.

(Cardwell CR, „Higher incidence of childhood-onset type 1 diabetes mellitus in remote areas: a UK regional small-area analysis.”, 2006)

(3) US-Studie, 2010

In Übereinstimmung mit der Hygiene Hypothese sank Diabetes Typ 1 mit der Zahl der älteren Geschwister.
Genauso kam Diabetes Typ I seltener in Familien mit einem geringeren ökonomischen Status vor, bei verringerten Betreuungsmöglichkeiten, wie bei einer unverheirateten Mutter, unzureichender vorgeburtlicher Betreuung oder einer unzureichenden medizinischen Versorgung.

Kinder von nicht weißen Müttern hatten, unabhängig vom Mann, in allen Kategorien ein verringertes Risiko für Typ I Diabetes.

(“Environmental factors associated with childhood-onset type 1 diabetes mellitus: an exploration of the hygiene and overload hypotheses.”, D’Angeli MA)


3. Ausführliche Zusammenfassung zu Diabetes Typ 1

Eine ausführliche Zusammenfassung über den Zusammenhang von Diabetes Typ I und der Hygiene Hypothese hat Anne Cooke in dem Buch: "The Hygiene Hypothesis and Darwinian Medicine" geschrieben. Sie heißt "The hygiene hypothesis and Type 1 diabetes". Der Artikel kann im Internet, wie bei wissenschaftlichen Büchern oft üblich, auch einzeln erworben werden.
(siehe: Graham A. W. Rook, "The Hygiene Hypothesis and Darwinian Medicine", Birkhäuser, 2009)