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Die Hygiene Hypothese

Die Hygiene Hypothese besagt, dass der Anstieg der Hygiene in der Kindheit dazu führt, dass das Immunsystem der Kinder sich nicht mehr genug mit dem "Dreck" der Umwelt auseinandersetzen muss und sich daher nicht mehr richtig entwickelt

Aus dem englischen Wikipedia:

Die Hygiene Hypothese ist umfassend immunologisch und epidemiologisch untersucht. Sie ist eine bedeutende Theorie für die chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Die Hygiene Hypothese erklärt den Anstieg von allergischen Erkrankungen seit der Industrialisierung und die höheren Allergieraten in höher entwickelten Ländern.
(Wikipedia.com, Hygiene hypothesis, 2.1 Hygiene, 24.11.2013)

Inhalt des Kapitels:

(1) Ursachen für den Anstieg der chronisch-entzündlichen Erkrankungen

(1.1) Vererbung

(1.2) Umgebungsfaktoren

(2) Hygiene Hypothese - Kurzfassung

(3) Hygiene Hypothese - Faktoren, die das Immunsystem trainieren

(4) Übliche Irrtümer zur Hygiene Hypothese

(4.1) "Die Hygiene Hypothese ist umstritten."

(4.2) "Besser chronisch krank, als tot durch eine Seuche."

(4.3) "Erkältung ja, aber nicht Windpocken und Masern."

(4.4) "Hygiene Hypothese bedeutet Aufwachsen auf dem Bauernhof."

(5) Meldungen, die sich in die Hygiene Hypothese einfügen

(5.1) Hunde und Allergien in der Kindheit.

(5.2) Tuberkulose-Impfung und Rückgang von Multiple Sklerose.

(6) Zusammenhänge verschwinden - Infekte im Säuglingsalter erhöhen das Allergierisiko.



1. Anstieg der chronisch-entzündlichen Erkrankungen

Seit den 70-er Jahren gibt es - in allen westlichen Ländern - einen Anstieg bei allen chronisch entzündlichen Erkrankungen um etwa 1% pro Jahr.
Da diese Erkrankungen alle vom Immunsystem gesteuert werden, zeigen sie damit ein Immunsystem auf, das zusehends nicht mehr in der Lage ist, den Organismus richtig zu regulieren.

Chronisch entzündliche Erkrankungen sind:
  • Allergien (Neurodermitis, Asthma, Neurodermitis)

  • Autoimmunerkrankungen (Diabetes Typ I, Multiple Sklerose)

  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn)

  • Leukämie in der Kindheit (ALL-Leukämie)

  • Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin-Lymphom)

Es gibt zwei Ursachen für den Anstieg der chronisch-entzündlichen Erkrankungen: Vererbung und Umgebungsfaktoren.



1.1 Vererbung - Ursache #1

Die eine Ursache für den Anstieg der chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Allergien, Diabetes Typ I, Multiple Sklerose, Morbus Crohn und Leukämie in der Kindheit, den wir seit den 70-er Jahren erleben, ist die Vererbung.

Allerdings ist der Anstieg zu schnell, als dass die alleinige Ursache die Vererbung sein könnte. Es muss auch mindestens einen Umgebungsfaktor geben.



1.2 Umgebungsfaktoren - Ursache #2

Es gibt mehrere Umgebungs-Faktoren, je nach Art der Erkrankung (Allergie, Diabetes 1, Multiple Sklerose,..), die einen Zusammenhang mit dem Anstieg der chronisch-entzündlichen Erkrankungen aufzeigen:

Die Begründung jedoch, für die ein Zusammenhang mit allen chronisch entzündlichen Erkrankungen gezeigt werden kann und die zugleich die am besten untersuchte und am stärksten bestätigte ist, ist die Hygiene Hypothese.
Hier gibt es mit Abstand die meisten Studien und die meisten Studien mit einem positivem Ergebnis.

Ich zitiere dazu einen Text aus dem englisch-sprachigen Wikipedia zur Hygiene Hypothese:

Die Hygiene Hypothese wurde umfassend von Immunologen und Epidemiologen untersucht und ist eine bedeutende Theorie für die Untersuchung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen geworden. Sie erklärt den Anstieg von allergischen Erkrankungen seit der Industrialisierung und das höhere Vorkommen von allergischen Erkrankungen in höher entwickelten Ländern.

Im Original: The hypothesis was extensively investigated by immunologists and epidemiologists and has become an important theoretical framework for the study of chronic inflammatory disorders. It explains the increase in allergic diseases that has been seen since industrialization and the higher incidence of allergic diseases in more developed countries.
(Wikipedia.com, Hygiene hypothesis, 2.1 Hygiene, 24.11.2013)

Die nächsten Kapitel werden verschiedene Bereiche der Hygiene Hypothese und verschiedene Studien zur Hygiene Hypothese aufzeigen.



2. Die Hygiene Hypothese - Kurzfassung

Die Hygiene Hypothese besagt grob, dass der Anstieg der Hygiene in der Kindheit dazu führt, dass das Immunsystem der Kinder sich nicht mehr genug mit dem "Dreck" der Umwelt auseinandersetzen muss und sich daher nicht mehr richtig entwickelt.
Und damit kommt es zu dem Anstieg aller chronisch entzündlichen Erkrankungen, die mit dem Immunsystem verknüpft sind.

Ich übernehme die Erklärung der Hygiene Hypothese aus dem Pharma-Wiki der Schweiz:

Die tiefgreifenden Veränderungen im Gesundheitswesen und in unserer Umwelt haben in den zivilisierten Ländern zu einer Art Sterilisierung der Lebensräume geführt. Unser Immunsystem ist deshalb während der Kindheit mit immer weniger Antigenen von bakteriellen, parasitären und viralen Erregern konfrontiert.

Diese zunehmende Sauberkeit übt gemäss der Hypothese einen negativen Einfluss auf die Entwicklung eines ausgewogenen Immunsystems aus und führt dazu, dass es sich gegen unser eigenes Gewebe oder andere, eigentlich harmlose Stoffe, wie Pollen und Nahrungsmittel richtet. Der Rückgang der Infektionskrankheiten in einer Gesellschaft führt demnach gleichzeitig zu einer Zunahme der immunologischen Erkrankungen.
(PharmaWiki.ch, Hygiene Hypothese, 25.11.2013)





3. Hygiene Hypothese - Faktoren, die das Immunsystem trainieren

Faktoren, die das Immunsystem trainieren:

Die Studien zeigen insgesamt:
Bei weniger frühkindlichen Kontakten zu Infektionen steigen die chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Allergien, Diabetes Typ 1 an.

Bei diesen frühkindlichen Kontakten zu Infektionen geht es nicht darum, dass die Mutter in der Schwangerschaft Infektionen durchmachen soll oder gar das Neugeborene. Es geht vor allem um subklinische Verläufe, also Verläufe ohne Symptome, bei denen nur das Immunsystem anspringt. Beim Neugeboreren ist das ohnehin gegeben, da es noch Nestschutz von der Mutter hat.

Auch das zeigt wieder, was das Impfen gegen Kinderkrankheiten und gegen jeden harmlosen Virus für ein Wahnsinn ist.
Man muss immer mehr auf Hygiene in der Nähe der Schwangeren und des Neugeborenen achten, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Und das genaue Gegenteil würde die chronisch entzündlichen Erkrankungen eindämmen. Wenn, ja wenn die Mutter durch ihre eigene Kinderkrankheit geschützt wäre und damit das Neugeborene über die Mutter.

Ein Überblick über der Einfluss der krankmachenden und nicht krankmachenden Keime findet sich hier:

Der besondere Einflus von fehlenden Infektionen:





4. Übliche Irrtümer zur Hygiene Hypothese

Allen Irrtümern und Einwänden ist grundsätzlich gemeinsam, dass sie schon im Ansatz keinen Verdacht aufkommen lassen wollen, dass die Hygiene Hypothese irgendetwas mit der Heiligen Kuh der Medizin, den Impfungen, zu tun haben könnte

Entweder die gesamte Erklärung der Hygiene Hypothese führt in der Erklärung schon weg von Infektionskrankheiten oder aber es wird sofort eingeschränkt, dass Impfungen davon natürlich ausgenommen sind.



4.1 "Die Hygiene Hypothese ist umstritten."

Umstritten bedeutet, die einen Experten sagen so und die anderen sagen so. Das ist bei der Hygiene Hypothese nicht der Fall.

Die überwiegende Mehrheit der Experten und Studien stützen die Hygiene Hypothese. Der oben zitierte Text aus dem englischsprachigen Wikipedia gibt das gut wieder.

Über aktuelle Studien lässt sich das auch leicht bestätigen. Beim NCBI (National Center for Biotechnology Information) sind alle aktuellen Studien gelistet. Eine Suche nach "Hygiene hypothesis" zeigt diese Studien und in der Zusammenfassung und den Ergebnissen der überwiegenden Mehrheit der Studien wird die Hygiene Hypothese gestützt.

Zum NCBI: NCBI - "Hygiene hypothesis"



4.2 "Besser chronisch krank, als tot durch eine Seuche"

Die Aussage ist hier: "Es waren Impfungen und Hygiene, die uns gerettet haben. Darum können Unhygiene oder das Durchmachen von Kinderkrankheiten keine Alternative zu den chronischen Erkrankungen sein."

Dazu sind zwei Dinge zu sagen:

(1) Der Anstieg der chronischen Erkrankungen begann in den 70-er Jahren.
Es kann ja wohl keine Rede davon sein, dass es in Westeuropa um 1970 irgendwelche Seuchen gab und Menschen hier zu der Zeit zu Tausenden an Pocken, Tuberkulose oder Masern gestorben sind.
Oder konkreter: Die Impfungen, die es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab, waren: Masern, Röteln, Mumps und Windpocken. Und das hatte nicht dazu geführt, dass es hier Krankenhäuser voller Windpocken-Toter gab.

Allerdings geht es bei der obigen Behauptung auch nicht darum, dass derjenige, der sie aufgestellt hat, in irgendeiner Weise darüber nachgedacht hat, sondern es soll nur schnell etwas Plakatives gefunden werden, um die Heilige Kuh der Medizin vom Eis zu bekommen: die Impfungen.

(2) Mangelernährung war das Problem, nicht Unhygiene
Alle Kapitel zu den Kinderkrankheiten und schweren Infektionen auf diesen Seiten zeigen, dass Impfungen eben nicht die Ursache für den Rückgang der Seuchen waren. Es war die Mangelernährung und die Arbeitsbedingungen. Mangelernährung und Stress, hier körperlicher Stress, schwächen ein Immunsystem immer, nicht Unhygiene oder eine nicht erhaltene Impfung.

(3) "Früher starb ein Viertel der Kinder an Infektionen" - Beispiel 1
Noch besser ist die folgende, englische Diabetes Seite, die die Hygiene Hypothese zum Thema hat.
Dort wird gleich geschrieben, dass früher ein Viertel bis ein Drittel aller Neugeborenen das 5. Lebensjahr, vor allem aufgrund von Infektionskrankheiten, nicht erreicht haben.
Wie oben schon geschrieben: 1970 starben in Deutschland und England noch ein Viertel der Neugeborenen vor dem 5. Lebensjahr? Dann habe ich ja Glück gehabt. Oder Pech, je nachdem, wie man es sieht.
Nein, mit "früher" meinen sie früher als, sagen wir, das 19. Jahrhundert. Aber auch nicht viel früher, denn dann verlassen wir die dunkele Zeit des Mittelalters und die Slums der Städte und da sind dann auch wieder nicht soviele Neugeborene gestorben.

Early childhood was a dangerous period of life in traditional societies, and between one-third and one-quarter of all neonates failed to survive their fifth birthday. Most of these deaths were due to infectious diseases, which thus constituted an intense evolutionary pressure.
("Diapedia - The Living Textbook of Diabetese Hygiene-Hypothese, Hygiene hypothesis, 02.12.2013)

(4) "Wissenschaftler warnen" - Beispiel 2
Für ein weiteres Beispiel für diese Art der Argumentation sei auf einen Artikel des WDR verwiesen:
Ohne die gewohnten Angreifer suchen sich unsere Abwehrkräfte eine Beschäftigung und schlagen Alarm, wenn harmlose Pollen oder Nahrungsmittel sich ihnen nähern. Wissenschaftler warnen allerdings davor, daraus den Schluss zu ziehen, dass wir unsere Hygienestandards zurückschrauben sollten und Impfungen uns schaden würden.
("Die Hygiene-Hypothese - Warum unsere Abwehrkräfte immer öfter verrückt spielen", Dirk Gilson, 12.05.2009)

(5) "Besser Heuschnupfen als Bandwurm" - Beispiel 3
Interessant an dem vorherigen Artikel vom WDR war auch der nachfolgende Satz:
"Und vor die Wahl gestellt, an Heuschnupfen oder Bandwürmern zu leiden, fällt die Entscheidung wohl auch nicht schwer."

Nun weiß ich ja, wie wir alle, dass Bandwürmer sehr schlimm sind. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass bei Dingen, die in Richtung Keime und Impfungen gehen, gerne maßlos übertrieben wird. Aus diesem Grund seien die ersten beiden Sätze vom Fuchsbandwurm - dem bei uns gefürchtetesten Bandwurm - aus Wikipedia zitiert:

"Fuchsbandwürmer sind selbst bei hohem Aufkommen im Endwirt für diesen kaum schädlich. Auch bekommen viele Menschen nie den Fuchsbandwurm, obwohl sie offenbar die Eier aufgenommen haben. Als Erklärung führen die Experten beim Europäischen Echinokokkose-Register an, dass große Teile der Bevölkerung gegen den Parasiten resistent sind: In Blutproben finden sich Antikörper gegen den Erreger, obwohl der Betroffene nie erkrankt ist."
(Wikipedia, Fuchsbandwurm, 02.12.2013)

Solche Aussagen oder Annahmen, wie die über die Gefährlichkeit der Bandwürmer, haben zwei schädliche Auswirkungen:
1. Es wird Angst verbreitet und 2. Das Ergebnis. Denn je dreckiger es zugeht, desto immuner gegen alles sind die Kinder.



4.3 "Erkältung ja, aber nicht Windpocken und Masern"

Im englisch-sprachigen Wikipedia steht bei der Hygiene Hypothese:

"Epidemiologische Studien bestätigen weiterhin den schützenden Effekt von großen Familien und dem Aufwachsen auf einem Bauernhof. Wie auch immer, der Kontakt zu den üblichen Kinderkrankheiten wie Windpocken oder Masern wird als nicht schützend angesehen."
(Wikipedia.com, Hygiene hypothesis, 2.1 Hygiene, 24.11.2013)

Eine Quelle zu der Aussage wurde vorsichtshalber nicht angegeben.
Bei Windpocken ist die Sache sehr eindeutig. Alle neuen Studien von Silverberg (siehe Kapitel "felhlende Infekte") und auch ebenfalls schon frühere Studien zeigen einen Schutz von Windpocken vor Allergien. Ebenfalls Infektionen vom Herpes-Typ, die mit Windpocken verwandt sind.

Bei Masern ist die Sache auch eindeutig. Jedenfalls dann, wenn man den Infektionszeitpunkt mit berücksichtigt. Masern, die durch die Impfungen ins Erwachsenenalter oder in das frühe Säuglingsalter verschoben worden sind, haben keinen Einfluss auf die Verringerung der Allergien. Können Sie auch gar nicht, im Erwachsenenalter ist die Entwicklung des Immunsystems weitestgehend abgeschlossen.
Masern, die im üblichen Alter der Kindheit stattgefunden haben, haben hingegen einen Einfluss (siehe Kapitel "fehlende Infekte").





4.4 "Hygiene Hypothese bedeutet Aufwachsen auf dem Bauernhof"

Eine sehr elegante Möglichkeit, von Infektionen jeder Art sofort wegzukommen, ist unmittelbar auf Bauernstudien zu verweisen.
Und am besten noch anzumerken, dass wir ja nicht alle wieder auf den Bauernhof ziehen können, wodurch sich das mit der Hygiene Hypothese gleich wieder erledigt hat.

Dazu ist zu sagen, dass es innerhalb der Hygiene Hypothese auch die Bauern-Studien gibt. Und diese zeigen oftmals, dass das Aufwachsen auf dem Bauernhof auch vor allergischen Erkrankungen schützt. Der Einwand, dass wir nicht alle wieder auf den Bauernhof ziehen können, ist natürlich berechtigt, aber die Bauernstudien sind nur ein Aspekt der Hygiene Hypothese.

Nochmal:
Der große Anstieg der chronisch-entzündlichen Erkrankungen begann Anfang der 70-er Jahre. Es kann keine Rede davon gewesen sein, dass zu diesem Zeitpunkt alle auf einem Bauernhof gelebt hätten. Ich zumindest hatte in einer Stadt gewohnt.

Das beste, was mir in diesem Zusammenhang begegnet ist, war, dass gleich behauptet wurde, dass die Hygiene Hypothese über Bauernstudien entstanden ist. Dann braucht man danach nicht mal mehr den Sprung von der Hygiene Hypothese zu Bauernstudien zu machen.





5. Meldungen, die sich in die Hygiene Hypothese einfügen.

Es folgen zwei Meldungen von Ende 2013, die sich gut in die Hygiene Hypothese einfügen.
Es sind zwar nur Bruchstücke, aber man wird nie die eine Ursache finden, die das Immunsystem dazu bringt, richtig zu arbeiten.

Dass das Immunsystem richtig funktioniert, ist ein langer Entwicklungsprozess über die ganze Kindheit. Die Unhygiene durch einen Hund ist dabei nur ein kleiner Faktor, der dazu beitragen kann, aber nicht breitragen muss.



5.1 Hunde und Allergien in der Kindheit.

Ein Hund im Haus kann sich auf Darmflora und Immunsystem dort lebender Kleinkinder auswirken. Neue Hinweise darauf haben US-Forscher in Mäuseversuchen gefunden. Womöglich entstehe darüber ein Schutz vor Allergien und Atemwegsinfektionen, schreibt das Team um Susan Lynch von der Universität von Kalifornien, San Francisco, in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften
("Hund im Haus schützt womöglich vor Allergien", welt.de, 17.12.2013)



5.2 Rückgang von Multiple Sklerose durch die Tuberkulose-Impfung.

In einer kleinen Studie haben italienische Forscher um Giovanni Ristori vom Zentrum für experimentelle neurologische Therapien in Rom die ursprünglich aus Rindertuberkulose gewonnene Bazillen nun Patienten mit einem ersten schubähnlichen Ereignis (CIS) injiziert. [...]
Die Ergebnisse sind durchaus überraschend: Sechs Monate nach der Impfung hatten die Patienten mit BCG im Schnitt 3,1 Gadolinium-anreichernde Läsionen, diejenigen mit Placebo dagegen mehr als doppelt so viele (6,6 Läsionen).
("Tuberkulose-Impfstoff schützt vor Multipler Sklerose", Ärzte Zeitung, 10.12.2013)

Siehe dazu auch hier: Pocken- und Tuberkulose-Impfung



6. Zusammenhänge verschwinden - Infekte im Säuglingsalter erhöhen das Allergierisiko.

6.1 Infektionen im Erwachsenenalter
Es gab Studien, die haben gezeigt, dass vorhandene Hepatitis A-Antikörper, also eine überstandene Hepatitis A-Infektion, gut vor Allergien schützt.
Dann kamen auf einmal Studien, die das Gegenteil gezeigt haben. Vorhandene Hepatitis A-Antikörper erhöhten das Allergierisiko.

Die Lösung in diesem Fall war einfach, zumindest im Nachhinein.
Bei der ersten Gruppe gab es eine Hepatitis A-Infektion in der Kindheit. Entweder, weil es sich um Studien handelte, die zeitlich weiter zurücklagen oder, weil sie aus Ländern kamen, in welche die Segnungen der Hygiene noch nicht so starken Einzug gehalten hatten. Bei der zweiten Gruppe handelte es sich um neuere Studie aus entwickelten Ländern, bei denen Hepatitis A eher im Erwachsenenalter erworben wurde, durch Reisen zum Beispiel.
(Hepatitis A in der Kindheit ist harmlos, die anderen Varianten von Hepatitis sind schwerer)

Infektionen jedoch, die im Erwachsenenalter eintreten, können zur Entwicklung des Immunsystems nicht mehr beitragen. Im Erwachsenenalter ist, verständlicherweise, die Entwicklung des Immunsystems weitestgehend abgeschlossen.

Dasselbe Problem tat sich bei den Masern-Studien auf. In einer großen finnischen Studie mit über 540.000 Teilnehmern hatten nur noch 20.000 Kinder die Masern. Und natürlich nicht im üblichen Masernalter, sondern, da die Masern nur noch selten auftraten, ebenfalls verspätet. Diese Studie zeigte ebenfalls, dass Masern das Allergierisiko erhöhen.

Das ist ein prinzipielles Verhalten bei Kinderkrankheiten. Zum einen verlaufen sie im Erwachsenenalter schwerer und zum anderen tragen sie auch nicht mehr zu der Entwicklung des Immusystems bei. Sie verhalten sich in diesem Alter sogar kontraproduktiv, da der Organismus mit der Infektion überlastet ist.
Beides wird dann als Argument gegen die Kinderkrankheiten und für die Impfungen verwendet.

6.2 Infektionen im frühen Säuglingsalter
Akute Infekttionskrankheiten im frühen Säuglingsalter sind gefährlich. Darum hat die Natur den Nestschutz eingerichtet. Der Säugling bekommt von der Mutter eine große Portion ihrer Antikörper gegen alle möglichen Infektionskrankheiten mit.
Das ist auch gar nicht anders möglich, wenn man an Großfamilien früherr Zeit denkt, bei denen alle anderen Geschwister und die ganze verwandte Sippschaft das Neugeborene täglich begutachtet haben. Und nur in den schlechten Zeiten des Mittelalters - Nahungsknappheit - war die Kindersterblichkeit hoch.

Wenn dieser Antikörper-Satz, weil die Mutter selber Kontakt zu vielen Infektionen hatte, nahezu "vollständig" war, dann ist das Neugeborene nicht nur vor den Infektiosnkrankheiten im Säuglingsalter geschützt, sondern es profitiert sogar durch Kontakt mit Infektionen. Das Immunsystem des Kleinen läuft an und später werden weniger Allergien gemessen.

Ein hoher Kontakt mit akuten Atemwegserkrankungen (in diesem Fall eine subklinische Infektion, also eine ohne Symptome) zwischen Schwangerschaft und dem ersten Lebensjahr, steht in Beziehung mit einem reduzierten Risiko für Asthma, Hautausschläge, Heuschnupfen und allergische Sensibilisierungen.
Der Kontakt in den ersten 9 Lebensmonaten zeigte den ausgeprägtesten Effekt. Die Risiken für alle aufgezählten Erkrankungen waren halbiert und statistisch signifikant.

(“Pre-natal and post-natal exposure to respiratory infection and atopic diseases development: a historical cohort study”, Anne Zutavern)

Anders sieht es aus, wenn der an das Neugeborene übergebene Antikörper-Satz unzureichend war. Die Mutter hatte nur die Impfung statt der Erkrankung oder sie hat sehr hygienisch/isoliert gelebt, dann ist das Neuegborene nicht nur vor schweren Verläufen üblicher Infektionen nicht geschützt, sondern diese Überlastung des kindlichen Immunsystems wirkt sich auch negativ auf eine spätere Allergienentwicklung aus.

Ein Beispiel für eine Studie, die zeigt, dass Säuglinge mit akuten Infekten später ein erhöhtes Allergierisiko haben:

"Mehr als die Hälfte der Kleinkinder erkrankte im ersten Lebenshalbjahr mindestens einmal an einer Infektionskrankheit. [...] Ein Zehntel aller untersuchten Kinder litt im Alter von anderthalb Jahren an Neurodermitis, einer allergisch bedingten Entzündungsreaktion der Haut. Stabell Benn und ihre Kollegen stellten fest, dass frühe Infektionskrankheiten das Neurodermitis-Risiko um durchschnittlich acht Prozent ansteigen ließen."

(Kathrin Gerewitz, “Kein Allergieschutz durch frühe Infekte”, Berliner Zeitung, 25.05.2004)

6.3 Der Kreislauf
Hier sieht man aber auch gut den Kreislauf. Es wird geimpft, dadurch treten gefährliche frühkindliche Infektionen auf, was das Argument für mehr Impfungen ist. Die Zahl der Impfungen gegen eine Infektion steigt, genauso wie die Zahl der Infekte, gegen die geimpft wird.
Frühkindliche Infektionen werden immer mehr und im Falle der Kinderkrankheiten auch gefährlicher. Es muss immer mehr geimpft werden und im gleichen Maß steigen die chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
Und als Gimmick wird dann noch gesagt: Ihr seht es ja, bei frühen Infektionen im Kindesalter steigen die Allergiezahlen. Die Hygiene Hypothese gilt nicht.